Geburtsjahr: 1953 | Geburtsort: New York
Don Winslow wurde 1953 in New York geboren. Er kam als Sohn eines Offiziers der United States Navy und einer Bibliothekarin zur Welt und verbrachte seine Kindheit in Rhode Island. Bücher begeisterten ihn schon in früher Kindheit. Nach seiner Schulzeit schrieb er sich an der Universität Nebraska ein. Er studierte Jounalismus und graduierte mit einem Abschluss in Afrikanistik. In seinen Semesterferien hielt er sich immer wieder in Afrika auf, wo er sich in den Schwarzen Kontinente verliebte.
Im Anschluss an seine akademischen Lehrjahre hielt sich Winlows für einige Zeit in Kalifornien, Idaho und Montatan auf. Später zog es ihn zurück nach New York, wo er vielfältige berufliche Erfahrungen sammelte. Er arbeitete unter anderem als Kinomanager sowie als Privatdetektiv am Times Square. Später entschied sich Winslow für ein Masterstudiengang in Militärgeschichte. Danach wollte er eigentlich für das Auswärtige Amt arbeiten, stattdessen fasste er dann aber den Entschluss, zurück nach Kenia zu gehen, um dort in einem Foto-Safari-Unternehmen seines Freundes mitzuwirken. Es folgte außerdem ein Aufenthalt in Südwesten Chinas, wo er an Wanderexptionen teilnahm.
Auf seinen vielfältigen Reisen rund um die Welt begann Winslow auch an seinem ersten Roman zu schreiben. Sein erster größere Erfolg gelang ihm mit dem Buch „The Death and Life of Bobby Z“. Im Laufe seiner Karriere ist Winslows Gesamtwerk auf mehrere Literaturserie und Einzelwerke angewachsen.
Die Bücher des Autors Don Wilson zeichnen sich durch die teils sehr düsteren Figuren aus, wie etwa die Figur des Art Keller in „Tage der Toten“ oder Frank Machianno in „Frankie Machine“. Die Charaktere begehen oft schwere Fehler, sind rebellisch und unabhängig. Aus ihrer Fehlerhaftigkeit entspringt bei ihnen ein besonderer Wille sowie ein starkes Ehrgefühl.
Frankie Machine ist eine Figur, die ständig von ihrer Vergangenheit in der organisierten Kriminalität verfolgt wird, obwohl er eigentlich versucht, mit dem alten Leben abzuschließen. Als Schauplatz für Wilsons Romane dient häufig die kalifornisch-mexikanisch Grenze. Die Themen, die meist im Drogenmilieu und im Drogenkrieg angesiedelt sind, stammen ebenfalls aus diesem geografisch und politisch besonderen Gebiet im Süden Kaliforniens.
Dem Autor gelingt es, die Drogen-Mafia in all ihrer Brutalität darzustellen, ohne dabei eindimensionale Figuren und Geschichten zu schreiben. Stattdessen werden die Beweggründe der vermeintlich bösen Figuren nachvollziehbar dargestellt. Beim Schreiben setzt sich der Autor über die Grenzen des Krimi-Genres hinweg, so sind Perspektivwechsel innerhalb eines Kapitels keine Seltenheit. Wilson probiert beim Schreiben viel aus und hat seinen eigenen Stil entwickelt. In Frankie Machine baut die Spannung über die ersten 60 Seiten des Buches langsam auf, auch das ist untypisch für Thriller, in denen sonst die Hauptfigur für gewöhnlich schon auf Seite eins in tödliche Gefahr gerät.
Winslow rückte mit seiner Arbeit immer wieder in den Fokus Schauspielern und Filmemache. So wurde sein angesprochenes Werk um Bobby Z erfolgreich unter dem Titel „Kill Bobby Z“ verfilmt. Außerderm schrieb er das Drehbuch zum US-amerikanischen Thriller Savages.
Obgleich Winslow immer wieder gesellschaftliche Probleme in den Mittelpunkt seiner Bücher stellt, will er mit diesen vor allem unterhaltsamen, statt zu politisieren. Trotzdem lässt er es sich nicht nehmen, hin und wieder Stellung zu politischen Themen zu nehmen. So sei das Drogenproblem in seiner Heimat vor allem auf die unkrontollierbare Grenze zwischen Mexiko und Kalifornien zurückzuführen. In einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sprach er sich für den Legalisierung aller Drogen aus, da man so einen Großteil von Korruption und Verbrechen verhindern könne.
Winslow wurde für seine literarischen Werke schon mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem gewann er den bekannten Shamus Award, der seit 1982 für bedeutende Kriminaliteratur verliehen wird. Außerdem zählt der Edgar Award sowie der Deutsche Krimi Preis zu seinen geheimsten Trophäen. Letzeren gewann er mit „Tage der Toten“.
Heute lebt der ehemalige Weltenbummler gemeinsam mit seiner Familie in Kalifornien, genauer gesagt auf einer Farm in Julian.