Biografie zu Christine Nöstlinger

Geburtsjahr: 1936 | Geburtsort: Wien

Auch wenn sie seit über drei Jahren nicht mehr am Leben ist, wird ihre Literatur mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch viele zukünftige Generationen begeistern. Die 1936 in Österreich geborene Autorin Christine Nöstlinger gilt noch heute als eine der einflussreichsten Schreiberinnen ihrer Zunft. Sie schrieb vor allem Kinder- und Jugendbücher, die ihren Namen auch fernab der deutschen Grenzen bekannt machten.

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Dass Nöstlinger einen Hang zur Kunst hatte, zeigte sich bereits, als sie sich nach der Matura für ein Grafikstudium entschied. Nach ihren akademischen Lehrjahren und Gründung einer eigenen Familie verfeinerte sie ihre schriftstellerischen Fähigkeiten zunächst bei verschiedenen Tageszeitungen und Magazinen.

Ihre erstes selbstgeschriebenes Kinderbuch kam Anfang der 70er Jahre unter dem Titel “Die feuerrote Friederike” auf den Markt. Jedes Jahr aufs Neue gab die Schriftstellerin mehrere Bilder-, Kinder- und Jugendbücher heraus. Insgesamt veröffentlichte sie über 100 Werke, die in zahlreichen Ländern dieser Welt erschienen und in ganz verschiedene Sprachen übersetzt wurden. Zu den größten Triumphen ihrer Laufbahn zählt die Fantasyerzählung “Konrad, das Kind aus der Konservenbüchse” sowie das Buch “Villa Henriette”.

Nöstlinger beherrschte die Kunst, junge Leser in ihren Bann zu ziehen, wie kaum ein anderer Schriftsteller in diesem Genre. In ihrer Literatur widmete sie sich in erster Linie den Wünschen und Bedürfnissen von Kindern und thematisierte zugleich Probleme des Erwachsenwerden. Die Hauptmotive ihrer Geschichten kam vor allem in der Identitätsfindung, verschiedenen Familienkonflikten und Fragen der Emanzipation zur Geltung. Ihre Erzählungen hatten einen ganz eigenen Stil, den sie überaus beeindruckend an die jeweilige Zielgruppe ihrer Literatur anpasste.

Neben ihren unzähligen Büchern für Kinder und Jugendliche verfasste die Autorin auch Romane, Kochbücher, Essays, Zeitungskolumnen und Lyrik. Für ihre Arbeit wurde sie im Laufe ihrer Karriere mit einer ganzen Palette an hochkarätigen Preisen überhäuft. Im Jahr 2003 gewann sie als erste Autorin überhaupt den neu eingeführten Astrid Lindgren Gedächtnispreis. Viele Kinderspielfilme basierten zudem auf ihren Büchern.

Ihre schriftstellerischen Tätigkeiten stellte die Autorin im Juni 2018 ein. Sie begründete diese Entscheidung einerseits mit ihrem Alter, andererseits, weil sie nicht nachvollziehen könne, wieso die “heutigen Kinder” nur noch am Handy hängen und Fantasy lesen. Ihren Lebensabend verbrachte Nöstlinger am 27. Juni 2018 in ihrer Heimatstadt Wien. Sie liegt auf dem Hernalser Friedhof begraben. Postum erschienen noch die Dialektgedichte “Ned, dasi ned gean do warat” im Jahr 2019.

Ich habe gewisse Vermutungen darüber, was Kinder lesen wollen, und gewisse Vermutungen, was Kinder lesen sollten. Und dann habe ich noch das dringende Bedürfnis, mir gewisse Dinge von der Seele zu schreiben. Und die feste Überzeugung, dass Kinder beim Lesen gern lachen, die habe ich auch. Aus diesen vier Komponenten mische ich üblicherweise meine Bücher zusammen”, Christine Nöstlinger