Zusammen ist man stärker. Dieser Auffassungen waren auch mehrere britische Schriftstellerinnen, die seit vielen Jahren äußerst erfolgreich unter dem Pseudonym Erin Hunter arbeiten. Tui Sutherland, Kate Cary, Cherith Baldry und Victoria Holmes haben mit ihren amüsanten Literaturserien bereits mehrfach die Bestsellerlisten erreicht. Der Ursprung ihrer Zusammenarbeit liegt in einer Idee des HarperCollins Verlag, der Victoria Holmes eines Tag bat, eine Fantasyreihe über wilde Katze zu verfassen. Da sie jedoch selbst nicht gerne Fantasygeschichten las, hielt sich ihre Begeisterung in Grenzen. Dennoch nahm sie wenig später den Auftrag an. Im Laufe der Zeit stießen immer mehr Autorinnen dazu. 

Wenn vier verschiedene Menschen an einem Buch arbeiten, treffen unterschiedliche Schreibstile und Arbeistweisen aufeinander. In der Regel übernimmt jede der vier Autorinnen beim Verfassen der Geschichte eine andere Aufgabe. Für die „Warriors-Reihe“ entwickelt Holmes die Handlung der Bücher, während sich die anderen drei Autorinnen mit dem eigentlichen Schreiben dann abwechseln. Am Ende überarbeitet Holmes die Bücher, bevor sie schließlich in den Handel kommen.

In der „Survivor-Serie“ dagegen arbeiten alle vier zusammen an der Handlung und entwickeln auch die Charaktere gemeinsam. Anschließend schreibt eine der Autorinnen das Buch. Alle Geschichten werden aus der Perspektive der dritten Person erzählt. Dabei gewährt der Erzähler meist nur Einblick in die Gedanken der Hauptfigur. Die Sprache, die Erin Hunter in den Büchern verwendet, versetzt die Leserinnen und Leser in das Leben und die Kultur in einem Krieger-Klan.

Mit vielen bildhaften Beschreibungen werden die Katzen und ihre Umgebungen vermittelt. Daneben hat Hunter eigene Wörter erschaffen, die von den Klans benutzt werden.  Das Verhalten der Katzen wird komplex und facettenreich erzählt, dadurch werden sie personifiziert und bieten dem Leser großes Identifikationspotenzial. Es geht um Themen wie Freundschaften und Loyalität, die besonders junge Leserinnen und Leser ansprechen. Die Autorinnen lieben es, Fantasy-Welten zu kreieren, die mit realistischen Figuren bevölkert sind.