Biografie zu Fjodor M. Dostojewski

Geburtsjahr: 1821 | Geburtsort: Moskau

Eine Legende der russischen Literaturgeschichte: Fjodor Michailowitsch Dostojewski wird ams 11. November 1821 als zweites Kind eines russischen Arztes in Moskau geboren. Die Familie stammte zwar aus adligen Kreisen, war jedoch nicht wohlhabend. Der Vater strebte stets nach Reichtum und Anerkennung und gab den ehrgeizigen Wunsch nach Bildung an seine sieben Kinder weiter. Schon als kleiner Junge sollte Dostojewski auf den Wunsch seiner Mutter Franzözisch lernen, außerdem hielten die Eltern ihre Kinder zum Lesen an. Da der Glaube eine große Rolle in der Familie spielte, wurde ein Diakon für den Religionsunterricht der Kinder eingesetzt.

Fjodor Dostojewski war bereits in seiner Kindheit und Jugend ein begeisterter Leser, der vor allem Bücher des russischen Nationaldichter Puschkin, Schukowski sowie Walter Scott verschlang. Kurz nach dem Tod seiner Mutter wurde der Schriftsteller an der renommierten Universität in St. Petersburg angenommen. Eine technische Ausbildung stand im Vordergrund, jedoch studierte er ebenfalls französische und russische Literatur, die er sehr liebte.

Nach dem Mord an seinem Vater durch einen firmeneigenen Mitarbeiter schloss er seine Ausbildung im russischen Militär ab und war ab 1844 als freier Autor tätig. Damit er in St. Petersburg bleiben durfte, nahm er eine Stellung als Militärzeichner an, arbeitete nebenbei aber emsig an seiner Karriere als Schriftsteller. Er schied 1844 aus dem Militärdienst aus, bevor ihm eine Versetzung drohte.

Mit seinem Roman „Arme Leute“, der die Liebe eines Kopisten zu einer Näherin beschreibt, gelang ihm der Durchbruch als Autor. Die Darstellung der einfachen Leute, die in elendigen Verhältnissen leben und doch zarte Gefühle in sich tragen, war neu für die damalige Leserschaft. Das Werk berührte seine Leser.

Seine Novelle „Der Doppelgänger“ kam bei seinen Lesern weit weniger gut an wie der zuvor gefeierte Roman. Dennoch ließ er sich nicht von seiner schriftstellerischen Karriere abbringen und brachte in den kommenden Jahren mehrere Novellen und Erzählungen heraus.
Dostojewski, der sich einem Petraschewski-Zirkel angeschlossen hatte, wurde im April 1849 verhaftet. Die Regierung wollte verhindern, dass die Gruppierungen um den Sozialisten das zaristische Regime stürzte. In der Gefangenschaft schrieb der Schriftsteller die Geschichte „Ein kleiner Held“, welche jedoch erst 1857 veröffentlicht wurde.

Die Exekution Dostojewskis und 13 weiteren Petraschewzen war nur eine Scheinhinrichtung, denn der Zar hatte die Gruppe gemeinschaftlich zur Zwangsarbeit in Festungshaft verurteilt. In Sibirien hielt er stets an seinem christlichen Glauben fest, schwor aber den politischen Idealen ab.

Nach der vierjährigen Gefangenschaft heiratet Dostojewski und bereiste die Metropolregionen Europas. Hier findet er Inspiration für seine weltberühmten Werke „Schuld und Sühne“, „Das Krokodil“ sowie „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“.

Dostojewski ist bis heute einer der bekanntesten Schriftsteller Russlands, der bedeutende Weltliteratur schrieb. Vor allem die menschliche Psyche spielt in seinen Werken immer wieder eine besondere Rolle. Dabei vereint der Autor große Themen wie Religiosität, den freien Willen, Leid und Armut. Nach einigen persönlichen Schicksalsschlägen wollte er aber auch eine Welt schaffen, in der nach einer dunklen Zeit wieder Licht ins Leben fallen kann. Durch die Aufzeichnung eigener Erlebnisse wirken seine Geschichten sehr realitätsnah.