Obwohl viele Menschen schon in früher Kindheit eine ganz bestimmte Leidenschaft entwickeln, braucht es oft erst mehrere Jahre, bis sie erkennen, dass darin auch ihr berufliches Glück liegt. So war es zumindest bei Frederika Gers. Ihr Leben begann am 28. Dezember 1959 in der Hansestadt Hamburg. Bücher mochte sie schon in frühen Jahren. Obwohl sie es liebte, ihren kreativen Geist mit fantasiereichen Geschichten zu demonstrieren, hatte ihr beruflicher Werdegang zunächst unerwarteterweise nichts mit der Schriftstellerei zu tun.
Gers machte eine Lehre zur Bankkauffrau, erkannte aber schnell, dass sie damit nicht glücklich werden würde. Zeitnah suchte sie nach einer neuen Herausforderung. Sie begann als Schiffmaklerin und später in der Werbebranche zu arbeiten. Mitte der 1990er Jahre trat sie erstmals als Schriftstellerin in Erscheinung – schon bald mit großem Erfolg.
Fredrika Gers war besonders für ihre Krimireihe um die Hauptfigur Franz Holzhammer bekannt. Angesiedelt sind die Fälle in ihrer Wahlheimat in den Bayerischen Alpen. Holzhammer erfüllt einige gängige Klischees der Bayern, so gehört Weißbier zu seinen bevorzugten Getränken. Trotzdem ist er ein hervorragender Ermittler mit einer guten Beobachtungsgabe.
Im ersten Band „Die Holzhammer-Methode“ stürzt ein junger Mann beim Gleitschirmfliegen vom Himmel und ist auf der Stelle tot. Hauptwachtmeister Holzhammer glaubt, im Gegensatz zu seinem Chef, nicht, dass es ein Unfall war. So beginnt er, Nachforschungen anzustellen. Kurze Zeit später stirbt eine Patientin der ortsansässigen Rehaklinik. Ärztin Christine Müller-Halberstadt ist davon überzeugt, dass es kein natürlicher Tod war. Jetzt schließen sich die beiden zusammen und machen sich auf die Suche nach dem Täter. Gers erzählt einfühlsam, mit viel Humor und entwickelt interessante Fälle. Aufgrund des Stils und des Settings werden ihre Bücher häufig mit den Kluftinger-Krimis von Volker Klüpfel verglichen.
Gers beiden ersten Romane „Lange Leitung“ und „Netzjagd“ kamen Mitte der 190er Jahren auf den Markt. Darin behandelt die Autorin die damals noch weitgehend unbekannten Möglichkeiten des Internets. Die Bücher richten sich insbesondere an junge LeserInnen und erreichten selbst unter Computerfreaks einen gewissen Kultstatus.