Bis ein Autor sich dafür entscheidet, seinen Lebensunterhalt als Schriftsteller zu bestreiten, hat er oft viele Arbeitsjahre hinter sich gebracht. Auch Michael Dibdin machte sich erst relativ spät an seine ersten Bücher. Geboren wurde er am 21. März 1947 in Wolverhampton. Er wuchs zu einem weltoffenen jungen Mann heran. Seine Schulzeit absolvierte er in Schottland und Nordirland, für ein Studium zog es ihn nach Kanada und England. Er machte sich hervorragend, erwarb einen Studienabschluss und zog dann in die italienische Stadt Perguia. Die dortige Universität stellte ihn als Dozent für das Fach Englisch ein.
Dibdin blieb über fünf Jahre in diesem Beruf, bis letztendlich eine Veränderung hermusste. Er entdeckte das erzählende Schreiben für sich und bediente den Buchmarkt schon bald mit ersten Romane. Leider lebt Michael Dibdin seit dem 30. März 2007 nicht mehr unter uns. Der mehrfach ausgezeichnete Autor verstarb in Seattle.
Michael Dibdin war weltweit für spannende Kriminalromane bekannt, daneben hat er auch einige Psychothriller geschrieben. Besonders erfolgreich ist die Krimireihe um Hauptfigur Aurelio Zen, ein Ermittler, der in Venedig geboren wurde und jetzt in Rom lebt. Die Schauplätze der Bücher sind verschiedene italienische Städte, darunter Neapel, Bologna und Perugia. Häufig spielt das soziokulturelle Milieu, mit der in den Gegenden verbreiteten Mafia eine große Rolle in den Fällen.
Im ersten Band „Entführung auf Italienisch“ wird Kommissar Zen nach Perugia versetzt. Hier soll er die Entführung von Ruggero Miletti aufklären, dem Oberhaupt einer der mächtigsten Familien Italiens. Bei seinen Ermittlungen greift Zen auf unorthodoxe Methoden zurück. Auf große Unterstützung kann er sich dabei nicht verlassen, denn alle scheinen sich gegen ihn verschworen zu haben. Doch er stellt sein großes Talent unter Beweis und verdient sich den Respekt seiner Kollegen.
Dibdin Krimis stehen in der Tradition der großen Autoren des Genre. Wie Agatha Christie lässt er die LeserInnen auf der Suche nach dem wahren Täter lange miträtseln und gibt nur vereinzelt Hinweise vor der Auflösung am Schluss. Dibdin gilt als einer der erfolgreichsten Schreibern Großbritanniens. Er vermischt psychologische Aspekte, Kultur und sozio-politische Themen zu großer Krimunterhaltung. Auch Filmproduzenten waren von seiner Arbeit überzeugt, so entstand basierend auf den Romanen eine ganze Fernsehserie.