Biografie zu Pascal Mercier
Geburtsjahr: 1944 | Geburtsort: Bern
Dieser Mann hat Bücherfreunden längst bewiesen, dass er sein Handwerk versteht: Pascal Bieri ist ein Romancier und Philosoph, der 1944 in Bern das Licht der Welt erblickte. Seine Kindheit verbrachte er in einem Vorort der Schweizer Hauptstadt. Dass er Kreativität heute nur so aus ihm heraussprudelt, liegt höchstwahrscheinlich daran, dass ihm die Kunst zum Teil mit in die Wiege gelegt wurde. Bieris Vater verdiente sein Geld als Komponist.
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Nach der Matura führte sein Weg an die Universität, wo er zunächst ein Altphilologie-Studium begann, das er später der Liebe wegen aufgab. Nach einigen Jahren in London ließ er sich schließlich in Deutschland nieder, um erneut zu studieren. Philosophie, Anglistik und Indologie waren die Fächer, mit denen er sich fortan auf wissenschaftlicher Ebene beschäftigte – und das sehr erfolgreich, Brieri promovierte und habilitierte Anfang der 80er Jahre.
Es folgte eine beachtliche Karriere als Professor an verschiedenen Universitäten. Zwischen den Jahren 1993 und 2007 war er unter anderem am Lehrstuhl für Philosophie an der Freien Universität Berlin beschäftigt. Darüber hinaus rief er gemeinsam mit anderen Forschern den Schwerpunkt Kognition und Gehirn der Deutschen Forschungsgemeinschaft ins Leben.
Neben der Wissenschaft schlug das Herz Bieris auch für einen anderen Bereich. Als er nach einem Urlaub in Venedig nach Deutschland zurückkehrte, konnte er nicht anders, als seiner schriftstellerischen Neigung nachzugehen. Zur Veröffentlichung seines Debütromans “Perlmanns schweigen” erfand er Mitte der 90er Jahre das Pseudonym Pascal Mercier. Den großen schriftstellerischen Durchbruch feiert er mit dem Werk “Nachtzug nach Lissabon”, das 2004 auf den Markt kam und auch fernab der DACH-Region in der Literaturszene bekannt wurde.
Die Romane aus seiner Feder orientieren sich stark an seinen wissenschaftlichen Publikationen, sodass an vielen Stellen auch immer wieder seine philosophische Denkweise zur Geltung kommt. Mercier versteht es, seine Leser mit psychologisch tiefgreifenden Erzählungen zu fesseln und ihnen gekonnt die menschlichen Motive sowie die unterschiedlichen Formen des Unglücks aufzuzeigen. Dass der Autor mit seinen Werken hohe Wellen schlug, ist auch daran erkennbar, dass man ihm einige hochkarätige Preise verlieh, unter anderem den Premio Grinzane Cavour, einer der bedeutungsvollsten Literaturpreise Italiens.