Biografie zu Richard David Precht
Geburtsjahr: 1964 | Geburtsort: Solingen
Deutschlands bekanntester Philosoph: Richard David Precht wurde als zweites von fünf Kindern und als Sohn eines Industriedesigners und einer Menschenrechts-Aktivistin am 8.12.1964 in Solingen geboren. Zwei seiner Geschwister wurden von den Eltern aus vietnamesischen Waisenhäusern als Reaktion auf den Vietnamkrieg adoptiert. Precht besuchte das Solinger Gymnasium Schwertstraße und leistete nach dem Abitur den Zivildienst als Gemeindehelfer.
Nach dem Abitur nimmt der heutige Autor und Philosoph ein Studium der Germanistik, Philosophie und deutschen Geschichte an der Universität Köln auf. Bereits im Alter von 30 Jahren erlangt er den Doktortitel der Germanistik mit seiner Arbeit über das Werk Robert Musils „Der Mann ohne Eigenschaften“. Durch ein Stipendium konnte Precht eine Stelle bei der Chicago Tribune bekommen, anschließend folgten Tätigkeiten bei deutschen Zeitschriften sowie Zeitungen und er erhielt eine eigene Hörfunksendung beim Westdeutschen Rundfunk.
Mit seinem Bruder veröffentliche Precht „Das Schiff im Noor“, darauf folgte die romantische Geschichte „Die Kosmonauten“, in der Precht es schafft, die Liebesgeschichte der Protagonisten mit Leichtigkeit und voller Hoffnung zu beschreiben. Einen ersten größeren Erfolg erzielte er mit seinem populärwissenschaftlichen Buch „Wer bin ich, und wenn ja, wie viele?“. Der Buchautor nimmt in seinem Sachbuch Bezug auf die Weltanschauung Charles Darwins und den Studien von Sigmund Freud und möchte seine Leserschaft zum Nachdenken anregen. Nachdem Elke Heidenreich das Sachbuch in ihrer Literatursendung vorgestellt hatte, stieg der Verkauf rasant an. 16 Wochen beherrschte das Sachbuch Platz 1 der Bestsellerlisten.
Auch sein Werk „Liebe – Ein unordentliches“ Gefühl, das sich mit der naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise von amourösen Gefühlen befasst und diese mit psychologischen Thesen vergleicht, wurde ein Verkaufshit. „Warum gibt es alles und nicht nichts?“ ist eine Einführung in die Philosophie, die sich an Kinder und Jugendliche richtet. Autobiografische Züge zeigt er in seinem Titel „Lenin kam nur bis Lüdenscheid“, das einen Blick in die Kindheit Prechts der 60er Jahre im rheinischen Solingen gewährt. Dieses Buch wurde als Dokumentarfilm adaptiert und zeigt viele private Einblicke in das Leben des Philosophen.
Precht hat bis heute zahllose Bücher und Schriften verfasst und ist der wohl bekannteste lebende Philosoph der Bundesrepublik. Ebenso ist er sechsmal im Jahr Gastgeber in seiner TV-Sendung namens „Precht“, in denen er mit Gästen über verschiedenste Themen diskutiert.
Der Philosoph ist in den verschiedensten Medien mit seiner Meinung zu aktuellen Themen präsent. So kritisierte er schon vor einigen Jahren das deutsche Bildungssystem und hat auf einige Miseren in seinem Buch „Anna, die Schule und der liebe Gott“ aufmerksam gemacht. Auch zur Tierhaltung, Digitalisierung oder zur Europäischen Union konnte Precht vielerorts seine Meinung vertreten, die er auch stets vehement vertritt.
Richard David Precht weiß, wie man mit der deutschen Sprache spielt. Sind seine populärwissenschaftlichen Bücher in leicht verständlicher Sprache so gestaltet, dass ein Einblick in die Sichtweisen des Philosophen mühelos gelingt, so weiß der Schriftsteller in seinen Romanen genau, wie detailreich er seine Geschichten ausstaffieren kann. Er lässt die Worte so locker leicht klingen, dass der Leser gefesselt in eine Welt eintauchen kann, die bunt und voller Leben aus den Seiten der Bücher auftaucht.