Biografie zu Sherman Alexia
Geburtsjahr: 1966 | Geburtsort: Washington
Sherman Alexia ist ein 1966 in Washington geborener Schriftsteller, der in einem Indianerstamm aufwuchs. Seine Kindheit war alles andere als einfach. Schon wenige Monate nach seiner Geburt musste er sich einer Hirnoperation unterziehen, da er an einem Wasserkopf litt. Wenngleich er die Erkrankung überlebte und entgegen der Vorhersagen der Ärzte nicht geistlich eingeschränkt war, hatte der Eingriff doch starken Einfluss auf seine Kindheit und Jugend. Viele Jahre hatte er mit Anfällen zu kämpfen und musste deshalb starke Arzneimittel schlucken. Auf den Rückhalt seiner Familie konnte er nur bedingt setzen. Denn sein Vater war alkoholabhängig und verließ die Familie oft für längere Zeit. In diesem harten Lebensabschnitt war es vor allem die Literatur, die ihm ein Ventil bot, um seinen Kummer zu verarbeiten. Besonders gerne las er intellektuelle Romane von John Steinbeck.
Dass Alexia schon damals ein helles Köpfchen besaß, wurde auch in der Schule deutlich, wo er regelmäßig mit Bestnoten glänzte und obendrein noch ein ausgezeichneter Basketballspieler war. Als die Schulzeit ein Ende fand, schrieb er sich an der Washington State University ein. Hier wollte er zunächst Medizinstudium studieren. Doch es dauerte nicht lange, bis er erkannte, dass dies nichts für ihn sei. Nach einem weiteren Studium der Rechtswissenschaften entschied er sich schließlich für die Englische Literatur.
Schon als Student stellte er seine schriftstellerischen Fertigkeiten mehrfach unter Beweis. Die Motivation eigene Texte zu schreiben, fand er durch die Teilnahme an einem Kurs für kreatives Schreiben. Seine ersten beiden Gedichtbände „The Business of Fancydancing“ und „I Would Steal Horses“ erschienen nur wenige Monate nach dem Erhalt seines akademischen Abschlusses. Sein später ausgezeichneter Debütroman “Reservation Blues” kam Mitte der 90er Jahre auf den Markt. Bereits ein Jahr später gab er den Thriller “Indian Killer” heraus.
Bekannt wurde Alexia vor allem mit seiner Literatur über das monotone und oft traurige Leben der Indianer in den Reservaten und amerikanischen Städten, das er mit großer Authentizität und nicht selten einer Prise Sarkasmus schilderte. Er selbst sagte eines Tages über sein Leben ““I write about the kind of Indian I am: kind of mixed up, kind of odd, not traditional. I’m a rez kid who’s gone urban”. Heute lebt der mehrfach prämierte Schriftsteller gemeinsam mit seiner Familie im US-Bundesstaat Washington, genauer gesagt in Seattle.