Biografie zu Wladimir Kaminer

Geburtsjahr: 1967  | Geburtsort: Moskau

Die Erfolgsbiografie eines russischen Schriftstellers: Wladimir Kaminer erblickte am 19.7.1967 in Moskau das Licht der Welt. Während seines Wehrdienstes erlebte er den Einflug des jungen Mathias Rust mit, der am roten Platz in Moskau landete und dort festgenommen wurde. Nach seiner Zeit bei der Armee absolvierte Kaminer eine Lehre zum Toningenieur, bevor er am Moskauer Theaterinstitut Dramaturgie studierte.

Im Jahr 1990, noch kurz vor der Wiedervereinigung kam er als Asylsuchender in die DDR und bekam dort die Staatsbürgerschaft verliehen. So hatte er die Möglichkeit im Berliner Künstlerlokal „Kaffee Burger“  wöchentlich eigene Texte vorzutragen. Überdies publizierte er zahlreiche Beiträge in Zeitungen und Magazinen.

Im Hörfunkprogramm Multikulti, das als Show beim Sender Freies Berlin präsentiert wurde, hatte Kaminer einen wöchentlichen Auftritt, in dem er immer mehr Hörer als seine Fans gewinnen konnte. Mit seiner „Russendisko“, in der er zeitgenössische russische Musik spielte, wurde er auch über die Grenzen der Hauptstadt bekannt.

Sein erstes Buch erschien 2002 und trug den Titel seiner Radiosendung. Russendisko beschreibt nicht nur die eigenen Erfahrungen, die Kaminer als Ausländer in Deutschland gemacht hat, sondern zeigt auch lustige Anekdoten, die nicht nur den russischen Mitbürgern bekannt vorkommen. Der enorme Erfolg seines Erstlingswerkes machte Kaminer in der ganzen Bundesrepublik bekannt.

Auf charmante Art und Weise zeigt der Autor skurrile und witzige Situationen aus dem eigenen Leben und schaut dabei auch mit kritischem Blick auf seine Landsmänner und Frauen. Wladimir Kaminer wählt eine einfache Sprache, die direkt aus dem Leben zu kommen scheint und deckt dabei auch das ein oder andere Paradoxon des deutschen Ausländerrechts auf. Das lässt die Leser manchmal schmunzelnd, manchmal kopfschüttelnd zurück und regt auch zum Nachdenken an.

Zu den Anhängern des Russen, der seit 1990 in Berlin lebt, gehören keinesfalls nur Menschen aus seiner Heimat, sondern alle, die ein multikulturelles Miteinander schätzen. Auch die Kritiker sind ausnahmslos begeistert von den satirischen und humorvollen Anekdoten des Familienvaters, der mit seiner ebenfalls russischen Frau eine Familie in Deutschland gegründet hat.