Die „Vorstadtkrokodile“ ist eine Kinderbuchreihe, in der insgesamt drei Bände erschienen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine Kinderbande, in die man nur aufgenommen werden kann, wenn man eine waghalsige Mutprobe besteht. Die Gruppe nennt sich die „Vorstadtkrokodile“.
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Über die ersten Bänden der Serie
Als Hannes bei seiner Mutprobe auf einem Dach in echte Lebensgefahr gerät, rettet ihm Maria das Leben, indem sie die Feuerwehr ruft. Anschließend bekommt er von seiner Mutter Hausarrest. Jetzt hat er viel Zeit zum Nachdenken. Er freundet sich mit Kurt an, der aufgrund einer Querschnittslähmung an den Rollstuhl gefesselt ist. Er will, dass auch Kurt in die Bande aufgenommen wird, doch die haben wegen seiner Behinderung zunächst Vorbehalte. Die Werke handeln von Ausgrenzung und Freundschaft und erzählen auf liebevolle und humorvolle Weise vom Erwachsenwerden der Kinder und Jugendlichen.
Der erste Band wurde von Max von der Grün geschrieben und erstmals im Jahr 1976 veröffentlicht. Das Erstlingswerk gilt als Klassiker der Kinder- und Jugendbuchliteratur und konnte zahlreiche Preise gewinnen. In vielen Schulklassen wird das Buch, das nichts an Aktualität eingebüßt hat, noch immer häufig als Klassenlektüre gelesen. Außerdem wurde es zweimal erfolgreich verfilmt, zuletzt im Jahr 2009 als Kinofilm in drei Teilen.
Max von der Grün widmete den ersten Band seinem behinderten Sohn Frank. Er versteht seine Geschichte auch als einen Beitrag zu einem anderen, sensibleren Umgang mit Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft.
Die Bände zwei und drei wurden nicht vom gleichen Autor geschrieben und erschienen 2010 und 2011. Band zwei wurde von Sandra Schönbein und Band drei von Herbert Friedmann verfasst.
Der Buchautor Max von der Grün
Der Schriftsteller des ersten Werks, Max von der Grün, kam im Mai 1926 in Bayreuth zur Welt. Sein Stiefvater war ein Anhänger der Zeugen Jehovas und wurde daher in den Jahren des Zweiten Weltkrieges von den Nazis gefangen gehalten. Von der Grün wurde es daher untersagt, seine schulische Laufbahn an einem Gymnasium weiterzuführen. Stattdessen machte er Anfang der 40er Jahre eine kaufmännische Ausbildung.
Nach den Kriegsjahren hielt er sich mit verschiedenen Jobs über Wasser. Eine Zeit lang war er als Hauer im Bergbau tätig, bis er sich 1995 nach mehreren Arbeitsunfällen zum Lokomotivführer umschulen ließ. Zur gleichen widmete er sich das erste Mal intensiver der Schriftstellerei.
Großes Aufsehen erregte von der Grün mit seinem zweiten Roman „Irrlicht und Feuer“, der sich mit den schlechten Arbeitsbedingungen im Bergbau befasste und zur Folge hatte, dass von der Grün seinen Job verlor.
Der Autor verbrachte seinen Lebensabend 2005 in Dortmund, wo er seit den 60er Jahren lebte.