– Geschrieben von Kerem –

Lesetipps aus dem Juni 2024

Liebe Leserin, lieber Leser,

auf der Suche nach dem passenden Buch für den Sommerurlaub? Wir haben bei unseren Lesetipps wieder eine Auswahl aus aufregenden Neuerscheinungen getroffen, bei denen hoffentlich für jeden etwas dabei ist. Diesen Monat sind wir auf T.C. Boyle, einen der bedeutendsten Autoren der Gegenwart, aufmerksam geworden.

Außerdem haben wir einen Tipp für alle Krimifans, denn der beliebte Kommissar Jean-Baptiste Adamsberg ermittelt in einem neuen Fall. Eine Fantasy-Liebesgeschichte für Jugendliche und junge Erwachsene von der weltweit erfolgreichen Autorin Jennifer L. Armentrout wird sicherlich auch viele unserer LeserInnen begeistern. Unsere persönliche Leseempfehlung „Amrum“ setzt sich mit dem Nationalsozialismus auseinander und ist gleichzeitig eine Liebeserklärung an die Insel in der Nordsee. In jedem Fall sehr lesenswert, wie wir finden. Jetzt wünschen wir dir viel Spaß beim Stöbern und hoffen, dass du fündig wirst.

Autor des Monats

T. C. Boyle

Unser Autor des Monats, T. C. Boyle sagt: „Das Leben ist tragisch und absurd und nichts darin hat einen Sinn.“ Mit dieser Philosophie ist er einer der erfolgreichsten, aber auch außergewöhnlichsten Schriftsteller der Gegenwart geworden. Deswegen wollen wir sein Wirken hier mal etwas näher beleuchten.
Das Schreiben ist für Boyle mehr als nur eine Leidenschaft; er ist, nach eigener Aussage, hoffnungslos süchtig danach. Aktuell steht er mit „I Walk Between the Raindrops“ wieder auf der Spiegel-Bestsellerliste. Das verwundert natürlich nicht, denn mit seinem literarischen Schaffen ist er schon seit mehr als dreißig Jahren extrem erfolgreich und konnte die renommiertesten Preise und Auszeichnungen gewinnen. Viele seiner Werke wurden zudem mit hochkarätigen Schauspielern verfilmt, zum Beispiel „Willkommen in Wellville“ mit Anthony Hopkins und Bridget Fonda in den Hauptrollen.

Bereits in den 1980er-Jahren begann sein kometenhafter Aufstieg als satirischer Autor mit einem großartigen Sinn für schwarzen Humor. Allein schon sein cooles Auftreten unterschied ihn von der großen Masse der anderen Schriftsteller. Von Kritikern wurde er als eine Art „Punk-Mephistopheles“ bezeichnet. Häufig widmet er sich in seinen Geschichten narzisstischen Persönlichkeiten, die auf ihrem Gebiet als Genie gelten, so etwa Harvey Kellogg, dem Erfinder der Cornflakes. Boyle hat das Image eines Rockstars, der etwas verrückt ist, aber bei genauerem Hinsehen ist er auch ein fleißiger Arbeiter, Professor an der Universität und glücklicher Vater von drei Kindern.

Neuerscheinung des Monats

Jenseits des Grabes

„Jenseits des Grabes“ ist die großartige Fortsetzung in der Reihe um den beliebten Kommissar Jean-Baptiste Adamsberg von Fred Vargas. Dieses Mal ermittelt er in Louviec, in der wunderschönen französischen Bretagne. Der Kommissar hört von einem seltsamen Fall in dem kleinen Örtchen und ist danach nicht mehr aufzuhalten: Er will unbedingt die Ermittlungen übernehmen. Nachdem ein Wildhüter mit einem Messer erstochen aufgefunden wurde, glauben die Einwohner des kleinen Städtchens an Geister. Denn in der Nacht zuvor waren hinkende Schritte zu hören, die immer Unheil ankündigen. Doch Adamsberg sieht sofort einige Details, die sonst niemandem aufgefallen sind, wie Flohbisse auf der Leiche, die auf etwas ganz anderes hinweisen. Aber auch er ahnt nicht, dass der Mord erst der Anfang einer großen Serie war, die das Dorf noch lange in Atem halten wird.

Zum Markenzeichen der Autorin sind die witzigen Dialoge und die herrliche Ironie geworden, die die Krimis zur leichten Leseunterhaltung machen – perfekt also für jeden Sommerurlaub. Vargas kommt in ihren Geschichten ohne viel Blutvergießen aus, trotzdem erzeugt sie Spannung und hält diese bis zur letzten Seite. Sie weiß, wie sie die LeserInnen mit überraschenden Wendungen an der Nase herumführen kann. Dazu kommen viele herzerwärmende Szenen, die das Buch vollkommen abrunden. Krimifans werden bei der Lektüre voll auf ihre Kosten kommen. Platz eins der Spiegel-Bestsellerliste konnte Vargas praktisch im Handumdrehen erreichen – für uns die Neuerscheinung des Monats.

Bestseller des Monats

Soul and Ash von Jennifer L. Armentrout

Unser Bestseller des Monats „Soul and Ash“ lässt die Herzen vieler Romantasy-Fans höher schlagen. Die aufregende Liebesgeschichte von Poppy und Casteel wird noch einmal erzählt, doch dieses Mal aus der Sicht von Casteel. Poppy und Casteel müssen zusammen mit ihren treuen Freunden erneut eine große Schlacht austragen. Denn im ganzen Reich stehen die Götter auf und bereiten sich auf einen großen Krieg vor. Poppy ist kurz davor, ihre gesamte Macht zu erlangen, doch plötzlich fällt sie in ein tiefes Koma und Cas weiß nicht, ob er sie jemals wieder zurückbekommt. Die Rettung scheint in der Vergangenheit zu liegen und so begibt sich das Liebespaar zurück zum Anfang ihrer großen Liebe, als alles angefangen hat.

Schon der erste Band „Blood and Ash“ war auf Anhieb ein sensationeller Erfolg im New Adult-Genre. Jetzt können Fans der Reihe endlich die Liebesgeschichte noch einmal lesen, aber aus der Perspektive des männlichen Protagonisten Cas. So erhalten sie noch einmal eine ganz neue Sicht auf die Dinge. Von der ersten Seite an zieht Armentrout die LeserInnen ins Geschehen hinein und lässt sie bis zum Schluss nicht mehr los. Mit ihrer perfekten Mischung aus Fantasy und Romantik fesselt sie vor allem ihr junges Lesepublikum. Fans von Sarah J. Maas oder Laura Thalassa werden auch bei „Soul and Ash“ genau das finden, was sie suchen.

Von uns gelesen

Amrum von Hark Bohm

Unser persönlicher Lesetipp für den Juni ist ein Erinnerungsroman von Hark Bohm, der als Regisseur und Drehbuchautor bereits deutschlandweit bekannt ist und mit dem deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Mit „Amrum“ legt der 84-jährige nun seinen ersten Roman vor, der auf Anhieb die Spiegel-Bestsellerliste erreichen konnte. Bohm erzählt von einer Freundschaft, die während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland gegen alle Umstände zum Trotz zu bestehen scheint. Angesiedelt ist die Geschichte auf der Insel Amrum, auf der der Autor selbst aufgewachsen ist. Die Hauptfigur Nanning ist ein kleiner Junge, der aber tief verbunden ist mit der Insel, denn die kennt er wie seine Westentasche.

Zusammen mit seinem besten Freund geht er Kaninchen jagen. Mit ihrer Beute können sie mit anderen der kleinen Gemeinschaft handeln und so das Nötigste, was sie zum Überleben brauchen, erhalten. Die Gemeinschaft steht zusammen, doch er merkt auch, dass sich mit dem Ende des Krieges alle Augen auf seine Familie richten, die treu hinter dem Führer stand. Nach dem Tod Adolf Hitlers ändert sich das ganze Leben. Daneben beschreibt Bohm immer wieder die atemberaubende Landschaft der Nordseeinsel, beinahe wie im Gegensatz zu den Bewohnern, die zwischen dem Glauben an den Endsieg und dem Hoffen auf bessere Zeiten nach dem Krieg hin- und hergerissen sind. So ist ein beeindruckendes Zeitzeugnis entstanden, in dessen Mittelpunkt der kleine Nanning erwachsen werden muss.

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