Biografie zu Jörg Böhm
Geburtsjahr: 1979 | Geburtsort: Jesteburg
Abgründige Morde und spektakuläre Polizeiarbeit miterleben, ohne sich dabei selbst einer Gefahr auszusetzen – dies ist nur einer von vielen Gründen, warum wir Menschen gerne zu Kriminalromanen greifen. Jörg Henn, eigentlich Jörg Böhm, kannte sich in dieser Literatursparte besonders gut aus. Doch wer war dieser Mann? Und was machte seine Literatur so beliebt?
Das Leben des bereits verstorbenen Schriftstellers begann am 11. Juli 1979 in Neuwied. Böhm verbrachte seine ersten Lebensjahre im Westerwald. Er machte sich in der Schule nicht schlecht und konnte erfolgreich die Hochschulreife erlangen. Anschließend fand er einen Studienplatz an der Gustav-Siewerth-Akademie. Prüfungen in den Fachbereichen Philosophie, Soziologie und Journalistik meisterte er mit Bravour, dann gings ins südliche Afrika, wo er eine leitende Funktion bei einer deutschsprachigen Zeitung bekleidete.
Nach Wiederkehr in sein Heimatland unterschrieb Böhm einen Arbeitsvertrag als Pressemitarbeiter bei der Drogeriekette DM, es folgten berufliche Stationen bei der Sparkasse und der Talanx Deutschland AG. Eines Tages reifte der Gedanke, etwas anderes tun. Böhm beschloss, seine kreative Neigung auszuleben – fortan wollte er schreiben.
Böhm überzeugte gleich mit seinem Debütroman “Und nie sollst du vergessen sein” (2013) unzählige LeserInnen. Ein erster Literatur-Award als “Bester Nachwuchsautor” folgte prompt. Die Handlung seines Erstlings verortete er im Rosendorf Nöggenschwiel, ganz in der Nähe seines damaligen Studienortes. Sowohl die dortigen Bewohner als auch die malerische Natur brachten ihn dazu, seine Geschichte im Schwarzwald anzusiedeln. Sein zweiter Roman um Protagonistin Emma Hansen erschien dann 2014. Erneut lieferte Böhm einen erstklassigen Spannungsroman.
Böhm verstand es eindrucksvoll, einen anhaltenden Spannungsbogen aufzubauen. Der Schriftsteller schrieb sehr ergreifend und plastisch. Bevor er sich an die Arbeit machte, betrieb er oft intensive Recherchearbeit, wodurch es ihm gelang, seine fiktiven Verbrechen in eine greifbare, realitätsnahe Umgebung einzubetten. Neben detaillierten Landschaftsbeschreibungen und abwechslungsreichen Handlungssträngen führte er seine LeserInnen gerne auf falsche Fährten – so auch in Hansens zweitem Fall “Und die Schuld trägt deinen Namen”. Dazu nachfolgend mehr.